Ruhrpott Sightseeing – Halden

Ich muss ja sagen ich mag die Industriekultur in Ruhrgebiet. Den Charme des Verfalls und die Stahllandschaften.

Ich glaube, ich mag einfach das Morbide. Nicht, weil ich ein Gruftie bin sondern, weil es einfach seine ganz eigene Schönheit und Geschichte hat.

Als besonders schöne Orte habe ich vor kurzem die Halden für mich entdeckt. Eine ganze Reihe von ihnen wurden nach Ende der Aufschüttungen zu Ausflugszielen und mit weit sichtbaren Skulturen ausgestattet die auch als Landmarken dienen.

In den letzten Wochen habe ich mit meiner besseren Hälfte 2 von diesen Halden besucht.

20160305_134138-01Zuerst die Halde Beckstraße mit dem Tetraeder in Bottrop. In Bottrop gibt es derzeit (Stand 2016) mit Prosper-Haniel das letzte aktive Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet. Die Halde Beckstraße erhebt sich (Achtung! Wikipediawissen!:D) etwa 90m über die restliche Bottroper Landschaft und der Tetraeder sieht mit seiner Kantenlänge von 60m nocheinmal sehr eindrucksvoll aus.

 

20160305_133002-01Der Weg auf die Haldenkuppe windet sich in Serpentinen den Berg hinauf. Bei jeder Wendung gibt es etwas mehr Ausicht und Weitblick. Die zweite Möglichkeit auf die Halde zu kommen ist eine chnurgrade Treppe mit über 380 Stufen. Es gibt außerdem eine asphaltierte Auffahrt (und oben amüsanterweise eine Bushaltestelle). Für Fußgänger sind aber, wie ich finde, die Serpentinen am schönsten. Die Treppe haben wir bei unserem Besuch bergab genommen, das ging schnell ist aber nur halb so idyllisch.

 

Auf dem Tetraeder selbst gibt es drei Plattformen, die man erklimmen kann. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich nur bis zur zweiten getraut habe. Dann ist mir meine Höhenangst dazwischen gekommen. Eigentlich versuche ich die ja immer zu überwinden, wenn sie mir dazwischen kommt, aber so ein Stahlgitter durch das ich nach unten sehen kann ist echt fies! Die Aussicht war trotzdem richtig toll.

20160305_140817-01Von der Arena auf Schalke bis zum Bergbaumuseum in Bochum, man sieht wirklich weit! Auf der Kuppe der Halde sind auch verschiedene Tafeln aufgestellt, die informieren was man alles erblicken kann. So lernt man sogar noch etwas.

Die zweite Halde, die wir besucht und erklommen haben ist die Heinrich-Hildebrand-Höhe mit der Skulptur Tiger and Turtle – Magic Mountain in Duisburg.

20160409_152313-01Hierbei handelt es sich, plump gesagt, um einen Berg Giftmüll und Schlacke aus der nahegelegenen ehemaligen Zinkhütte, der versiegelt wurde.  Diese Halde ist auch weit nicht so Hoch das vorherig beschriebene Exemplar und ist in 2 Umrundungen auf einem asphaltierten Weg bequem zu erreichen. Die Skulptur ist jedoch ein echtes Highlight. Eine Achterbahn die mit Treppen bis auf den Looping begehbar ist und nicht nur eine tolle Aussicht auf die umliegende von Industrieanlagen geprägte Landschaft bietet, sondern durch die Windungen auch immer wieder tolle Perspektiven und gradezu surreale Fotomotive.

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Zwei Halden, zwei gelungene Ausflüge im Ruhrgebiet!

Wer mehr über die Halden des Ruhrgebiets und ihre Geschichte lernen möchte, dem sei übrigens die Seite http://www.halden.ruhr/ ans Herz gelegt, wo man gefühlt jede einzelne Halde im Pott und sei sie noch so klein findet.

3 Gedanken zu “Ruhrpott Sightseeing – Halden

  1. Es scheint mir, als müsste ich das Ruhrgebiet wirklich mal besuchen.

    Großartige Fotos von spektakulären Orten. Schafft man beide an einem Tag oder brauch man da mehre Tage für?

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    1. Also wenn du genug Zeit mitbringst schaffst du bestimmt auch beide an einem Tag. Duisburg und Bottrop liegen ja auch nicht so weit auseinander. Aber es gibt auch noch mehr Halden mit Skulpturen, insofern ist da die Möglichkeit für mehr als einen Ausflug durchaus gegeben 🙂

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